Genug! Eigentlich nicht nur genug, sondern viel zu viel!

Braune Schlägerbanden spielen mit Ausländern Bordsteintreten und keiner schaut hin. Nazis marschieren durch die Städte und werden von der Polizei geschützt, während linke Gegendemonstranten gnadenlos niedergeknüppelt werden. Politiker sprechen sich öffentlich gegen rechte Gewalt aus, schieben aber, ohne mit der Wimper zu zucken, Asylanten aus Deutschland ab. Wir sollen durch die billigen Aussagen der Politiker ruhiggestellt und unsere Aktionen gelähmt werden. Aber wer soll Politikern ihren Kampf gegen Rechts glauben, wenn sie insgeheim selbst rechte Gewalt ausüben, indem sie Menschen in Länder abschieben, in denen Krieg, Armut oder politische Verfolgung und Repression auf sie warten?!

Wir dürfen auf fadenscheinige Versprechungen nicht blind vertrauen, sondern müssen selbst die Augen aufmachen und auf das reagieren, was direkt um uns herum passiert. Wir müssen in unserem Umfeld bei rechten Gewalttaten hinschauen und eingreifen, wenn oft sogar Polizisten nur zuschauen, lachen oder sogar anfeuern.

Rechte Gewalt fängt nicht erst im Großen an, sondern da, wo auch nur ein einziger Opfer von ihr wird. Und wenn man hier nicht mehr schweigt und wegschaut, sei es aus Angst oder Desinteresse, sondern auf das Unrecht aufmerksam macht und sich dagegenstellt, dann erst können wir einem friedlichen Zusammenleben näher kommen.

Wir dürfen uns von prügelnden Nazis, patriotischen Polizisten und verlogenen Politikern nicht einschüchtern lassen, und die Opfer rechter Gewalt dürfen sich nicht aus lauter Angst in die Isolation zurückziehen. Rottet euch zusammen, denn allein seid ihr von allen Seiten angreifbar, aber gemeinsam können wir uns wehren!

Verlasst euch nicht darauf, dass die Polizei den Opfern rechter Gewalt hilft! Laut Umfragen haben Ausländer in Detuschland mehr Angst vor Übergriffen der Polizei als vor Rechtsradikalen! Nur zu oft werden sie durch Kontrollen, Inhaftierungen und Verhöre eingeschüchtert und in ihrer Menschenwürde verletzt. Nach Angaben der Amnesty International gab es in Deutschland einige Fälle von Folter in polizeilichem Gewahrsam.

Es liegt an uns zu handeln. Hier und jetzt und überall!

Wenn unser Bundesinnenminister Schily sagt, dass der Kampf nicht gegen rechts, sondern gegen rechtsradikal gerichtet sei und die demokratischen Kräfte (also auch DVU und Republikaner) zusammenhalten müssen, sagen wir: NEIN! Der Kampf darf nicht nur gegen rechtsradikal gehen. Faschismus und Rassismus müssen im Keim erstickt werden!

Darum brauchen wir möglichst viele von euch, die sich antifaschistisch organisieren. In jeder größeren Stadt gibt es antifaschistische Gruppen, die auf eure Mithilfe warten. Und wenn es bei euch keine gibt, dann gründet einfach eine!

Gemeinsam für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen!