Ich wende den Kopf zum Himmel und probiere, durch die Bäume hindurch etwas vom Himmel zu sehen.
Ich probiere, mir vorzustellen, dass es da oben wirklich etwas mächtiges, liebes gibt.
Dann sehe ich in ihr Gesicht und kann es nicht mehr glauben.
Ihre Tränen haben ihr Make-Up verwischt.
Warum trägt sie so jung schon Make-Up ?
Auch mit verwischtem Make-Up sieht sie immer noch wundervoll aus.
Ich habe weiterhin Tränen in den Augen, kann nicht aufhören, zu weinen.
Ich würde ALLES - und noch mehr - geben, um sie wieder schreien zu hören, um sie wieder weinen zu sehen, um zu wissen, dass sie wieder lebt.
Aber alles bleibt stumm.
Ihre gefesselten Hände bewegen sich nicht und langsam akzeptiere ich, dass ich ihr Herz nicht mehr schlagen spüre, nie wieder schlagen spüren werde..
Ich probiere, eine Entschuldigung zu finden.
Sie wird nie damit leben müssen,
nie Albträume haben,
nie in ihre Kuscheltiere weinen.
Es hilft nichts,
ich fühle mich nicht besser, es
ändert sich nichts
und ich heule weiter.
In der Nähe ist ein kleiner Fluss -
Ich verwerfe den Gedanken, dass will ich ihren Eltern nicht auch noch antun.
Ich nehme ihr Handy und wähle die Nummer der Polizei.
Ich werde hier bleiben.
Ich will nicht rennen,
ich habe zuviel Angst vor mir,
ich habe Angst, frei zu sein.
Ich werde hier bleiben, weiter weinen, um sie trauern und ihre Hand halten.
Bis die ersten eintreffen.
Bis sie kommen,
um uns zu trennen,
um uns abzuholen.