Das stürmische Paar

Große, dicke Tropfen kullerten seine Wangen hinunter. Schluchzend und mit einem Dackelblick den er ganz besonders gut beherrschte blickte er sie an. „Noch nicht gehen, bitte“ schniefte er. Da begann auch sie, dicke fette Krokodilstränen zu weinen und es wurden immer mehr und mehr. So weinten sie im Duett und mit ihren Mienen begann der ganze Himmel, sich zu verdüstern. In Windeseile wurde Traurigkeit zu Wut und bald prusteten sie beide, wetterten einer gegen den anderen, warfen sich eisige Blicke zu, die durch die geistige Distanz, die sich zwischen ihnen gebildet hatte und dem bitteren Zorn, der diese Distanz beherrschte, zerbarsten und klirrend zu Boden hagelten. Sie, muss man noch sagen, blitzte und schnaubte ganz besonders, worauf er ihr immer neue Vorwürfe vor ihr geistiges Auge donnerte. „Zum Bäume ausreißen ist das, aber wirklich!“ pflegte sie immer zu sagen.

...

Sie stritten immer noch, da brach die Nacht herein. Ohne anzuklopfen hatte sie sich angeschlichen, ganz heimlich, still und leise. Wie gesagt, die beiden Streithähne zankten immer noch, obwohl sie darüber schon längst vergessen hatten, warum. So begann langsam, aber sicher, die Nacht ihren Verstand einzunebeln und Müdigkeit überkam sie. Ruhiger, immer ruhiger wurden sie und irgendwann schliefen sie ein.

Und so fragen sich die Kinder seit einer halben Ewigkeit, ob das, was sie in der Schule lernen wahr sein kann, denn bis heute wird erzählt, dass der Mann mit dem Dackelblick und seine Krokodilstränenfrau im Traum sicher den Schneewalzer tanzten und sich wieder anstrahlten, dass sogar die Sonne neidisch wurde.

The answer is blowing in the wind.