Totenstille

(O. am 9.11.2001 - Denkanstoß für die Menschen, die vor der Realität geflüchtet sind)

Ich wache auf, weiß nicht wie spät es ist.
Meine Gedanken umströmen mich in dieser Enge.
Es ist die Dunkelheit, die so viel von mir frißt.
Sie faßt nach mir mit sanfter Strenge.

Ich klopfe, doch niemand hört mich jetzt.
Ich schreie, doch bin ich zu weit schon fort.
So liege ich hier - völlig unverletzt;
Gefesselt nicht, doch festgefügt an diesen Ort.

Die Stimmen der Vögel so lange ist's her -
Der Wind durch Bäume, über weites Feld;
Erinnerungen sie fallen lange schon mir schwer
Der Tod mein Stundenglas betrachtend innehält.

So lieg ich hier schon lang' vergessen.
Die Kälte, sie kriecht langsam in mein Mark
Von Maden werd' ich aufgefressen;
Dies ist mein Reich, mein Grab, mein Sarg.