Existence
nachdem wir schon vor langer Zeit einmal bemerkt haben, dass dieses
Schwarzweiss-Bild von Zombies und Nicht-Zombies sehr veraltet, falsch und
vielleicht sogar rassistisch ist, wollte ich doch endlch mal probieren,
irgendeine alternative Sichtweise zu finden, um wieder was repräsentatives
zu haben..
Existenz... und die Menschen, die existieren.
Ich denke einfach mal, dieses ganze ist unmöglich ohne Bilder zu erklären...
Also stelle ich mir einen Fluss vor. Keine reissenden Fluten, keine
Stromschnellen, aber eben doch noch fliessend. Wer will, kann sich einen
Wasserfall für das Lebensende vorstellen.
Auf diesem Fluss befinden sich Floße, Ruderboote, knallrote Gummiboote und
so weiter. und auf den Flossen und Booten befinden sich Menschen. Manchmal
befinden sich auf einem Floß mehrere Leute, manchmal hat jeder sein eigenes
Floß und manche Boote sind leer. Das ist zum Teil auch von der Einstellung
der Menschen abhängig.
Die Boote fahren natürlich nicht nur stur in Richtung Strom, sondern auch
aufeinander zu, voneinander weg. Manche bleiben Ewigkeiten zusammen, andere
kollidieren immer wieder, und wieder andere werden niemals in Sichtweise
voneinander geraten. So manche befinden sich ständig in Sichtweise, fahren
immer parallel und werden sich somit auch nie kennenlernen.
Vielleicht kann man den Weg dieser Floße ein wenig als Lebenslinien sehen.
Diese können sich auch entfernen, verknoten und ähnliches.
Was nun besonders wichtig ist, sind die Leute auf diesen Booten. Von diesen gibt es
unendlich viele und daher existieren auch Unmengen von verschiedenen Verhaltensweisen.
(Jedes angelegte Raster ist
natürlich dermassen verschwommen, dass es kein echtes Raster ist)
- Es gibt Leute, die sitzen auf ihrem Floss, halten sich immer nur ihre Augen
verschlossen und bewegen sich keinen Millimeter.
- Es gibt Leute, die auf ihren Floßen tanzen, ab und zu mal die Augen zumachen
und sich treiben lassen und oft die Augen aufhaben und sich den Fluss ansehen.
- Es gibt Leute, die sich ansehen, wohin sie überall fahren könnten. Sie
fangen an, ein wenig mit dem Floss zu paddeln.
- Es gibt Leute, die erkennen, dass sie gar kein Floss brauchen, ins Wasser
springen und frei schwimmen.
- Es gibt Leute, die das probieren, ohne sich umzusehen oder ohne vorher
schwimmen zu lernen.
- Es gibt Leute, die rammen und versenken alles, was zwischen ihnen und ihrem
Weg steht.
- Es gibt Leute, die mehrere Floße zusammenbinden und zusammen paddeln, um
eher in eine Richtung zu kommen.
- Es gibt Leute, die probieren, dem ganzen Fluss eine andere Richtung zu
geben. (Allerdings nicht rückwärts)
- Es gibt Leute, die träumen, wohin der Fluß gehen könnte
Es ist wahrscheinlich vollkommen sinnlos, sich einer Kategorie zuordnen zu
können, da man immer mehreren angehört.. Es ist wahrscheinlich auch
anmaßend, Kategorien als universell richtig oder falsch anzusehen.
Man kann nur für sich entscheiden, was man selber für gut oder nicht gut
hält und welchen Weg man selber einschlagen will.
Ich weiß, dass man in manchen Wegen Dinge bekommt, die andere nicht haben
und Dinge verliert, die man nicht wieder erhalten kann. Sicherlich beneide
ich manche Menschen um Dinge, die ich lange verloren habe. Sicherlich sind
mir die Dinge, dich ich dafür bekommen habe, weitaus mehr wert.
Der alte "Zombie"-Text ist hier noch zu
finden.
Obwohl er sehr polarisierend ist, ist er immer noch ein guter Denkanstoss.
Ausserdem ist er nunmal ein Teil unserer Vergangenheit und da wir uns
manchmal auf ihn beziehen, sollte er noch nachzulesen sein.
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